Welche Maßnahmen gehören zu einer energieeffizienten Flachdachsanierung?
Eine energetische Flachdachsanierung ist kein kosmetischer Eingriff, sondern ein systematischer Aufbau, bei dem jede Schicht eine Funktion erfüllt: Abdichtung, Dämmung, Wasserführung, Schutz. Um dauerhaft Wirkung zu erzielen – und mögliche Fördermittel zu nutzen – sollte die Sanierung immer ganzheitlich geplant und fachgerecht ausgeführt werden.
Typische Maßnahmen im Überblick:
🔧 1. Rückbau des alten Dachaufbaus
Alte, beschädigte Schichten müssen entfernt werden, insbesondere dann, wenn Feuchtigkeit eingedrungen ist. So entsteht eine saubere Grundlage für den Neuaufbau.
🔎 2. Leckageortung und Feuchtemessung
Vor dem neuen Aufbau wird die Fläche systematisch geprüft – z. B. mit Thermografie, Tracergas oder elektronischer Leckageortung. Ziel ist es, versteckte Feuchtigkeit zu identifizieren und zu vermeiden, dass sie in der Konstruktion verbleibt. Näheres dazu auch unter unseren Leistungen.
📐 3. Dämmung mit Gefällezuschnitt
Eine Gefälledämmung aus PIR oder Mineralwolle sorgt nicht nur für hervorragende Wärmedämmung, sondern leitet Regenwasser gezielt zu den Dachgullys. So wird stehendes Wasser vermieden – ein zentraler Punkt bei Flachdächern in München.
🧱 4. Neue Abdichtungsschicht
Je nach Anforderung und Budget kommen moderne Abdichtungssysteme wie FPO-Bahnen, EPDM-Kautschuk oder hochwertige Bitumenbahnen zum Einsatz. Wichtig: UV-Beständigkeit, Elastizität und lange Lebensdauer.
🧱 5. Spenglerarbeiten an Übergängen und Anschlüssen
Die Spenglerei ist zuständig für das saubere Einfassen von Lichtkuppeln, Attiken, Wandanschlüssen und Gullys. Nur wenn diese Übergänge dicht sind, bleibt das Dach langfristig geschützt – und die energetische Wirkung erhalten.
Energieeffizienz sichtbar machen: Wie viel bringt eine gute Dämmung?
Ein ungedämmtes oder schlecht gedämmtes Flachdach ist einer der größten Wärmeverluste im Gebäude. Gerade bei älteren Objekten liegt der U-Wert häufig weit über dem zulässigen Grenzwert. Die Folge: Hohe Heizkosten, kalte Innenräume, schlechtes Raumklima.
Einsparpotenzial in Zahlen:
🔸 Bei einem 100 m² großen Flachdach lassen sich mit einer energetischen Sanierung (z. B. PIR-Dämmung auf U-Wert 0,14 W/m²K) jährlich bis zu 500–700 € Heizkosten sparen.
🔸 Gleichzeitig reduziert sich der CO₂-Ausstoß um bis zu 1,2 Tonnen pro Jahr.
🔸 Die Investition amortisiert sich – je nach Energiepreisentwicklung – oft innerhalb von 10–12 Jahren.
Doch Energieeinsparung ist nicht alles: Eine gute Dämmung schützt auch im Sommer vor Überhitzung – ein immer wichtigerer Aspekt angesichts zunehmender Hitzetage.
Spenglerarbeiten: Unsichtbare Leistung, entscheidend für den Erfolg
Viele Flachdachschäden entstehen nicht auf der Fläche, sondern an den Anschlüssen: Übergänge zur Attika, Wandanschlüsse, Durchdringungen, Lichtkuppeln. Hier kommt die Spenglerei ins Spiel.
Ein erfahrener Spengler sorgt für:
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Dichte Einfassungen aus Aluminium oder Titanzink
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Anschlussbleche mit thermischer Entkopplung
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Entwässerungslösungen, die auch Starkregen standhalten
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Notüberläufe, die bei verstopften Gullys Überflutung verhindern
💡 Tipp: Gerade bei energetischen Sanierungen sollte die Dämmung an diesen Stellen wärmebrückenfrei in die Metallarbeiten integriert werden – ein Detail, das viele vernachlässigen, aber viel bewirkt.
Förderung: So profitieren Sie doppelt
Wenn eine Flachdachsanierung energetische Standards erfüllt, können Sie staatliche Fördermittel beantragen – entweder als Zuschuss oder über zinsvergünstigte Kredite.
Wichtigste Programme:
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BEG EM (Einzelmaßnahmen) – über das BAFA
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BEG WG/BEG NWG – bei Komplettsanierung zum Effizienzhaus
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KfW-Kreditprogramme – mit Tilgungszuschüssen
Was wird gefördert?
✅ Wärmedämmung
✅ Gefälledämmung
✅ Erneuerung der Abdichtung (wenn energetischer Effekt vorhanden ist)
✅ Spenglerarbeiten als Teil der Maßnahme
📌 Hinweis: Voraussetzung ist die Einbindung eines zertifizierten Energieeffizienz-Experten sowie die Durchführung durch einen Fachbetrieb.
Sanierung im Frühjahr – energetisch, wirtschaftlich, weitsichtig
Eine Flachdachsanierung ist mehr als ein technischer Eingriff – sie ist eine Investition in die Zukunft des Gebäudes. Wer jetzt im Frühjahr saniert, nutzt nicht nur optimale Wetterbedingungen, sondern schafft gleichzeitig langfristige Vorteile:
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Höhere Energieeffizienz und niedrigere Heizkosten
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Gesteigerter Wohnkomfort – auch bei Hitzewellen
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Werterhalt und Schutz der Bausubstanz
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Fördermittel vom Staat für einen Teil der Investition
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Planungssicherheit vor dem Sommer